Dienstag, 10. März 2009

Chch

Hi Leutings :)

'Der Abriss' ist schon eine ganze Weile her, und getan hat sich hier hoechstens mal was bei den Photos. Boring...
Als ich zu dieser Reise aufgebrochen war, hatte ich mir vorgenommen einigermassen diszipliniert Tagebuch zu schreiben, wenigstens alle paar Tage. Doch daraus ist nicht allzuviel geworden. Zu manchen Zeiten haben sich die Ereignisse und Begegnungen nahezu ueberschlagen, dann mochte ich nicht einfach oberflaechlich Dinge aufzaehlen. Wenn sich ein andermal Ruhe einstellte, habe ich mich oft fuer den Moment und den Blick voran statt zurueck entschieden, bin einfach losgelaufen oder habe gelesen - manchmal sogar Karten geschrieben. Hinzu kommt, dass sowohl das Pflegen eines Blogs als auch das Fuehren eines Tagebuches fuer mich neue Schreibansaetze sind, weil ich sie nicht an eine mehr oder minder vertraute Person adressieren und dabei in meinem Gefuehl auf sie zuschneiden kann. Das fuehrt dazu, dass ich meine Zeilen andauernd pruefe und aus dem Schreibfluss gerate.
Heute, an Bastis Ehrentag, sitze ich im fuer die Jahreszeit ungewoehnlich kuehlen Christchurch, der groessten Stadt der Suedinsel. Eine Kerze flackert auf dem Tischchen, alles schlaeft schon; das tote, alle Farben ganz blass erscheinen lassende Licht der Deckenlampe mit ihrer gewendelten Energiesparbirne verhindert ein bisschen die Intimitaet des naechtlichen Lichtkegels. Vor einer knappen Woche bin ich vom Hostel in diese WG zu 4 Maedels umgezogen: Liz, aus UK stammend, unglaublich schnell sprechend und auf Arbeitssuche; Carolina, eine Chilenin, die schon seit einigen Monaten ihr Englisch aufpoliert und tagsueber oder abends an mehreren Tagen die Woche kellnert; Ines und Elena, Schwestern, die schon auf den Bildern vom Ende des letzten Jahres aufgetaucht sind, denn ich habe sie im Schlepptau der 4 Wellingtoner von New Year bei einem Besuch auf dem Hof ihrer Eltern kennengelernt. Die Familie ist deutschstaemmig und Mitte der 90er nach NZ ausgewandert. Ines, am Freitag stolze 24 geworden :), arbeitet nach ihrem Jurastudium bei der Einwanderungsbehoerde, der sie meinen Namen bekanntzugeben hatte, damit ihr meine Unterlagen unzugaenglich bleiben. Elena sucht nach Politik-, Touristik- und einer Art allgemeinem Science-Studium wie Liz nach einem Job, was wohl in den kommenden Monaten angesichts der weltwirtschaftlichen Lage nicht einfacher wird. Aber administriert werden muss auch eine Krise^^ Die Atmosphaere ist sehr entspannt. Ich schlafe auf einer roten Schaumgummicouch im Wohnzimmer, die ich mir allabendlich ausklappe. Es existieren je ein abendlicher Koch- und Abwaschplan, auf denen ich erfreulicherweise immer noch nicht auftauche. Das Stadtzentrum ist zu Fuss etwa 20 Minuten entfernt, das wirklich famose Bussystem von Christchurch bietet 4 Linien bei schlechtem Wetter. Neuseeland ist gemessen an deutschen Verhaeltnissen unglaublich duenn besiedelt: hier leben 16 Einwohner pro Quadratkilometer, in Deutschland sind es laut Wikipedia 229, selbst M-V bringt es auf 73. Mehrstoeckige Wohnhaeuser sind daher eher ungewoehnlich. Man bewohnt relativ flache, kellerlose - beinahe moechte ich sagen - grosse Bungalows. Betonfundament, Holzgrundgeruest, alles beplankt, Wellblechdach drauf, Kleinkram - fertig. Doppelverglasung ist erst seit wenigen Jahren fuer Neubauten Pflicht, gedaemmt wird nur selten, manche Haeuser oder in vielen Faellen mehrere Raeume sind nicht beheizbar.
(to be continued) :)

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